Clara in Schweden

Als ich vor drei Wochen in Göteborg landete und das erste Mal in meinem Leben schwedischen Boden betrat, wusste ich nicht was mich erwartete. (Andererseits, wer weiß das schon...) Doch schon auf der Fahrt nach Örby entwickelte sich ein Bild. Es ist unglaublich, aber es stimmt: Die typisch roten Holzhäuser existieren tatsächlich wie in Lindgrens Schilderungen und in Nordqvists Zeichnungen. Auf jedem Hügel, umgeben von Tannen, stehen sie, vereinzelt oder in Grüppchen, alle im selben Falunrot. Johanna, meine Mitfreiwillige, hat tatsächlich auf besagter Fahrt (in den ersten 40 Minuten meines Jahres in Schweden – nur nochmal als Hervorhebung) einen Elch gesichtet! Nein, ich habe bisher keinen gesehen, ich werde es berichten, sobald ich den König des Waldes, wie er genannt wird, treffen sollte.

Trotzdem, an vielen Orten unterscheidet sich das Land eigentlich nur durch die gehissten Schwedenflaggen von deutschen Vororten.  Das verzauberte Schweden liegt nicht direkt vor der Haustür – zumindest nicht vor unserer. Aber es ist nicht weit weg. Schaue ich aus meinem Fenster, sehe ich ihn, einen von zahlreichen. Groß, weit und grau erstreckt sich der See. Gesäumt von Wäldern, liegt er ruhig da. Fast hört man die Mucklas tuscheln, Ronja Räubertochter rufen und das Lachen der Bullerbü Kinder. Vielleicht ist es dort, das Schweden aus den Büchern meiner Kindheit.

Andere Auffälligkeiten sind die perfekt gemähten Vorgärten. Egal wo im Wald ein Haus steht, man kann sich sicher sein, dass ein Rasenmähroboter dafür sorgt, dass jeder Halm des Gartenbereichs die selbe Länge vorweist.

Wer in Schweden war, oder sich auch nur ansatzweise mit dem Land beschäftigt hat, wird über den Begriff „Fika“ gestolpert sein. Banausen würden es vielleicht als Kaffee-Pause übersetzen. Aber nein, jeder Schwede weiß, dass es so viel mehr ist. Fika ist unabhängig von Tages- und Nachtzeiten immer möglich. Eine Tasse Kaffee mit Knäckebrot oder Kanelbullar (Zimtschnecken – sehr lecker!). Fika ist Kulturgut, soziales Event und Ort der Kommunikation. Dem Leser, der diese Schilderung als nicht ausreichend empfindet, empfehle ich auf YouTube „Swedish Fika“ ins Suchfeld einzugeben. So weit, so gut. Das sind meine ersten Eindrücke, weitere folgen.

Sogar selbstgemacht!

Zu guter Letzt möchte ich meine Mitfreiwilligen vorstellen: Ben aus Dortmund, Benedikt aus Österreich und Sofie und Johanna aus Münster. Einige Fun Facts: Ben liebt Müsli und Benedikt weiß alles über Traktoren. Sofie möchte Stricken lernen und Johanna hat das ansteckendste Lachen. Ich bin auf jeden Fall gut aufgehoben.

Damit sich der Esel nicht zu erst nennt heute mal von rechts nach links: Johanna, Sofie, Benedikt, Ben und ich.

 

Du willst mehr erfahren über meine Zeit im Ausland? Auf meinem persönlichen Blog habe ich mein gesamtes Jahr in Schweden in mehreren Blogbeiträgen festgehalten. Klick dich rein!

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10 Monate Nischni Nowgorod