Von Eseln, Oliven und persönlichem Wachstum: Mein Freiwilligendienst in Kroatien
Ich studiere momentan Soziale Arbeit und habe mein praktisches Studiensemester in Vodnjan-Dignano in Kroatien absolviert. Das ist eine kleine süße Stadt in Istrien, nur 7 km vom Meer entfernt. Der Ort ist offiziell zweisprachig, italienisch und kroatisch. Beim Spaziergang durch die Altstadt fühlt man sich fast wie in einem Disney-Film, da die Atmosphäre stark an Italien erinnert.
Kroatien war für mich ein Herzenswunsch, da ich die Sprache fließend lernen und meine eigene Kultur besser kennenlernen wollte. Neben dem Land hat mich die Möglichkeit fasziniert, die Arbeit mit Tieren und Menschen zu verbinden, oder wie es dort genannt wird: Onotherapie. Das ist tiergestützte Therapie mit Eseln.
Ich arbeitete dort auf einer Farm, wo Menschen aus Rehabilitationszentren zu Therapiesitzungen kamen. Ich hatte das Glück, eine sehr unterstützende Anleiterin zu haben, die es mir ermöglichte, viele meiner Ideen einzubringen und die Organisation der Therapie mitzugestalten. Zusätzlich war ich bei Workshops und der Olivenernte mit Kindern eingebunden. Auch die Pflege der Farmtiere (darunter Ziegen, Rind, Hühner, Esel, Hunde und Katzen) gehörte zu meinen Aufgaben und jedes dieser Tiere habe ich ins Herz geschlossen.
Gegen Ende meines Freiwilligendienstes erweiterte ich meinen Arbeitsbereich, indem ich zwei Tage pro Woche in einem kooperierenden Rehabilitationszentrum tätig war. Dort konnte ich meine beruflichen Erfahrungen im Bereich der sozialen Arbeit vertiefen, da dieser Aspekt auf der Farm leider etwas zu kurz kam.
Während meines Aufenthalts habe ich viel über mich selbst gelernt, insbesondere, mit mir allein zu sein. Ursprünglich war geplant, dass ich mit anderen Freiwilligen in einer Wohnung lebe, doch die meiste Zeit wohnte ich als einzige Freiwillige dort. Diese ungewohnte Situation stellte eine Herausforderung dar, bot mir jedoch auch die Möglichkeit, meine Selbstständigkeit weiterzuentwickeln. Es war anders, als ich es erwartet hatte, doch ich habe versucht, immer positiv zu bleiben und das Beste für mich mitzunehmen.
Rückblickend blicke ich auf eine bereichernde Zeit zurück: Ich habe wundervolle Tiere kennengelernt, herzliche Kollegen getroffen, neues und gesundes Essen entdeckt, eine andere Kultur erlebt und meine Selbstständigkeit gestärkt. Zudem konnte ich meine Willenskraft unter Beweis stellen, an einem schönem Seminar teilnehmen und mehr Wertschätzung für mein Zuhause sowie meine Mitmenschen aus Deutschland entwickeln.
Liebe Grüße
Laura